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Gute Lernvideos veröffentlichen: die Videoanleitung

Lernvideo
© strichfiguren / stock.adobe.com

Lernvideos haben sich als äußerst flexible und zugängliche Methode etabliert, um komplexe Themen auf verständliche und visuell ansprechende Weise zu vermitteln, sei es in der Schule, bei beruflichen Weiterbildungen oder beim Erlernen neuer Fähigkeiten. Doch was ist der Unterschied, damit ein Lernvideo wirklich verständlich ist und ansprechend ausschaut? In diesem Artikel beleuchten wir die grundlegenden Punkte der Erstellung von Lernvideos und bieten eine detaillierte Anleitung für die Produktion solcher Videos.

Grundlegende Prinzipien für die Erstellung von Lernvideos

Bevor Sie mit der Produktion eines Lernvideos beginnen, ist es verpflichtend, sich über die von Zielgruppe und dem zu vermittelnden Thema Gedanken zu machen. Ein wirkungsvolles Lernvideo zeichnet sich durch eine klare Struktur, verständliche Erklärungen und den Einsatz visueller Hilfsmittel aus, die den Lerninhalt optimal unterstützen. Dabei ist es wichtig, die Informationen präzise und kompakt darzustellen, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu fesseln und zu halten.

Lernvideos können je nach Thema und Zielgruppe in unterschiedlichen Formaten auftreten. Zum Beispiel gibt es: ein Tutorial-Video, das eine Schritt-für-Schritt-Videoanleitung bietet, ein Erklärvideo, das Konzepte oder Theorien veranschaulicht, sowie eine Präsentation, die komplexe Daten grafisch aufbereitet.

Unabhängig von der Art des Videos ist es notwendig, dass die Inhalte gut durchdacht und strukturiert sind, um eine maximale Wirkung zu erzielen.

Anleitung zur Erstellung eines Lernvideos

Im Folgenden finden Sie eine detaillierte Anleitung, die Sie bei der Erstellung eines hochwertigen Lernvideos unterstützt:

1. Planung und Vorbereitung:

  • Themenwahl und Zielgruppenanalyse: Der erste Schritt bei der Erstellung eines Lernvideos besteht darin, ein relevantes und klar definiertes Thema auszuwählen. Es ist notwendig, das Thema im Detail zu verstehen und zu berücksichtigen, welches Vorwissen Ihre Zielgruppe mitbringt. Ein erfolgreiches Lernvideo geht gezielt auf die Bedürfnisse und Interessen der Zuschauer ein. Fragen Sie sich: Welche Probleme möchte meine Zielgruppe lösen? Welche spezifischen Fragen könnten auftreten?
  • Skript und Storyboard: Ein funktionierendes Skript ist das Fundament jedes erfolgreichen Lernvideos. Beginnen Sie mit der Erstellung einer detaillierten Gliederung, die alle wesentlichen Punkte umfasst. Fügen Sie dann spezifische Details hinzu, um sicherzustellen, dass keine wichtigen Informationen ausgelassen werden. Das Skript sollte prägnant und leicht verständlich sein. Ein Storyboard hilft, den visuellen Ablauf des Videos zu planen, indem es festlegt, welche Bilder oder Szenen parallel zu den gesprochenen Inhalten gezeigt werden. Dies kann so detailliert sein, dass es Skizzen oder visuelle Darstellungen der geplanten Szenen enthält.
  • Technische Vorbereitung: Bevor Sie mit den Aufnahmen beginnen, stellen Sie sicher, eine funktionierende technische Ausrüstung zusammen. Dazu gehören eine hochwertige Kamera, ein externes Mikrofon für klare Tonaufnahmen, ausreichende Beleuchtung und die geeignete Software zur Videoaufzeichnung und -bearbeitung. Testaufnahmen sind hilfreich, um die Qualität der späteren Aufnahmen zu optimieren. Vertrautheit mit der verwendeten Software ist notwendig, um einen reibungslosen Bearbeitungsprozess zu gewährleisten.

2. Die eigentliche Aufnahme:

  • Setting und Beleuchtung: Wählen Sie einen Ort, der gut zum Thema Ihres Videos passt und gut ausgeleuchtet ist. Achten Sie darauf, dass Ihr Gesicht gleichmäßig beleuchtet ist, um störende Schatten zu vermeiden. Natürliches Licht ist oft ideal, aber in Innenräumen können Sie auch auf Softboxen oder Ringlichter zurückgreifen, um eine professionelle Beleuchtung zu erzielen. Überlegen Sie, ob der Hintergrund schlicht und neutral sein sollte oder ob er thematisch gestaltet wird, um den Lerninhalt zu unterstützen.
  • Kameraposition: Die Position der Kamera ist entscheidend für die Wirkung Ihres Videos. Platzieren Sie die Kamera auf Augenhöhe, um den Eindruck eines direkten Gesprächs mit dem Zuschauer zu vermitteln. Ein stabiles Stativ verhindert Verwacklungen, und verschiedene Kamerawinkel können verwendet werden, um das Video dynamischer zu gestalten. Experimentieren Sie mit unterschiedlichen Entfernungen und Blickwinkeln, um den besten Bildausschnitt für Ihr Video zu finden.
  • Audioqualität: Die Audioqualität ist für den Erfolg eines Lernvideos mindestens genauso wichtig wie die Bildqualität. Ein hochwertiges externes Mikrofon sorgt für eine klare und deutliche Tonaufnahme. Vermeiden Sie Hintergrundgeräusche, so gut es geht. Sprechen Sie klar und in einem angemessenen Tempo. Die Verwendung eines Pop-Schutzes kann dabei helfen, unerwünschte Geräusche wie Plosivlaute zu minimieren und eine saubere Aufnahme zu gewährleisten.
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3. Bearbeitung und Nachbearbeitung:

Die Bearbeitung und Nachbearbeitung ist der Schritt, in dem Ihr Rohmaterial in ein professionelles Lernvideo verwandelt wird. Dieser Prozess erfordert sowohl technisches Wissen als auch Kreativität, um das Beste aus Ihrem Material herauszuholen.

  • Schneiden und Editieren: Der erste Schritt in der Bearbeitung besteht darin, das aufgenommene Material zu sichten und unnötige oder fehlerhafte Teile zu entfernen. Schneiden Sie Pausen, Versprecher und irrelevante Sequenzen heraus, um den Fluss des Videos zu verbessern. Nutzen Sie eine Videobearbeitungssoftware, um präzise Schnitte zu setzen. Achten Sie darauf, dass die Übergänge zwischen den Szenen nahtlos sind und der narrative Fluss des Videos erhalten bleibt. Die Verwendung von harten Schnitten oder weichen Überblendungen hängt von der gewünschten Stimmung und dem Tempo des Videos ab.
  • Visuelle Effekte und Texteinblendungen: Visuelle Effekte können den Lerneffekt erheblich steigern und das Video ansprechender gestalten. Fügen Sie Texteinblendungen hinzu, um Schlüsselbegriffe oder wichtige Punkte hervorzuheben. Grafiken, Diagramme und Animationen können komplexe Sachverhalte veranschaulichen und das Verständnis erleichtern. Insbesondere bei technischen Themen sind Bildschirmaufnahmen oder interaktive Demonstrationen hilfreich, um den Lerninhalt Schritt für Schritt zu erklären. Achten Sie darauf, dass visuelle Hilfsmittel den Lernprozess unterstützen und nicht vom Inhalt ablenken.
  • Farbkorrektur und Farbabstimmung: Die Farbkorrektur ist ein essenzieller Schritt in der Nachbearbeitung, um die visuelle Qualität des Videos zu optimieren. Sie hilft dabei, die Farben konsistent und ansprechend zu gestalten. Dies kann das Anpassen des Weißabgleichs, das Erhöhen der Farbsättigung oder das Anwenden eines Farbschemas umfassen, das die Stimmung des Videos verstärkt. Durch die Verwendung von Farbkorrektur-Tools, die in den meisten Videoschnittprogrammen verfügbar sind, können Sie professionelle Ergebnisse erzielen und das Gesamtbild Ihres Videos verbessern.
  • Audio-Bearbeitung: Die Nachbearbeitung der Tonspur ist genauso wichtig wie die visuelle Bearbeitung. Überprüfen Sie die Audiodaten auf unerwünschte Hintergrundgeräusche und entfernen Sie diese gegebenenfalls. Verwenden Sie Equalizer und Kompressor, um die Klangqualität zu verbessern und die Lautstärke gleichmäßig zu halten. Es kann auch hilfreich sein, die Audiospur zu normalisieren, um sicherzustellen, dass alle Teile des Videos gleichmäßig laut sind. Denken Sie daran, dass eine klare und verständliche Tonspur entscheidend für den Erfolg Ihres Lernvideos ist.
  • Musik und Soundeffekte: Hintergrundmusik kann die emotionale Wirkung Ihres Videos verstärken und die Atmosphäre verbessern. Wählen Sie aus der Bibliothek der von Ihnen verwendeten Multimedia Software eine Hintergrundmusik, die zum Thema passt und die Aufmerksamkeit des Zuschauers nicht ablenkt. Passen Sie die Lautstärke der Musik sorgfältig an, um eine harmonische Balance zwischen Musik und Stimme zu gewährleisten. Soundeffekte können verwendet werden, um bestimmte Aktionen oder Übergänge zu betonen, sollten jedoch sparsam eingesetzt werden, um den Zuschauer nicht zu überfordern.
  • Untertitel und Transkription: Das Hinzufügen von Untertiteln macht Ihr Video für ein breiteres Publikum zugänglich, insbesondere für Personen mit Hörbehinderungen oder für diejenigen, die das Video in einer lauten Umgebung ansehen. Sie können Untertitel manuell hinzufügen oder automatische Untertitelungssoftware verwenden und anschließend Korrekturen vornehmen. Eine vollständige Transkription des Videos kann besonders nützlich sein, wenn das Video für Bildungszwecke genutzt wird, da sie den Zuschauern die Möglichkeit bietet, den Inhalt später in schriftlicher Form nachzulesen.
  • Export und Dateiformat: Nach Abschluss der Bearbeitung exportieren Sie das Video in einem geeigneten Format. Achten Sie darauf, das richtige Format und die passende Auflösung für die Plattform zu wählen, auf der das Video veröffentlicht werden soll. Gängige Formate wie MP4 oder MOV bieten eine gute Balance zwischen Qualität und Dateigröße. Die Auflösung sollte mindestens 1080p (Full HD) betragen, aber je nach Bedarf kann auch eine höhere Auflösung wie 4K sinnvoll sein.
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4. Veröffentlichung und Feedback:

  • Plattformwahl: Wählen Sie die richtige Plattform für die Veröffentlichung Ihres Videos. YouTube ist eine der beliebtesten Plattformen für Lernvideos, bietet jedoch auch spezifische Funktionen für Bildungsinhalte. Alternativ können spezialisierte E-Learning-Plattformen wie Udemy oder Coursera verwendet werden, um gezielt eine lernorientierte Zielgruppe anzusprechen. Wenn das Video für den internen Gebrauch in einer Organisation gedacht ist, könnte ein firmeneigenes Intranet oder ein Learning Management System (LMS) die beste Wahl sein.
  • Optimierung: Nutzen Sie alle verfügbaren Tools, um die Sichtbarkeit Ihres Videos zu maximieren. Dazu gehört die Optimierung des Videotitels, eine detaillierte Beschreibung und relevante Tags, die das Video leichter auffindbar machen. Ein ansprechendes Thumbnail kann ebenfalls dazu beitragen, die Klickrate zu erhöhen. Vergessen Sie nicht, eine klare Handlungsaufforderung (Call-to-Action) zu integrieren, wie zum Beispiel das Abonnieren des Kanals, das Hinterlassen eines Kommentars oder das Teilen des Videos.
  • Feedback einholen: Das Einholen von Feedback ist ein entscheidender Schritt, um die Qualität Ihrer Lernvideos kontinuierlich zu verbessern. Fordern Sie Ihre Zuschauer aktiv zur Rückmeldung auf und analysieren Sie deren Kommentare, Likes und Dislikes, zum Beispiel während einer interaktiven Webkonferenz. Diese Rückmeldungen können wertvolle Einblicke darüber liefern, was gut funktioniert hat und wo Verbesserungspotenzial besteht. Nutzen Sie dieses Feedback, um Ihre zukünftigen Videos noch besser an die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe anzupassen.

Fazit

Das Erstellen von Videos ist eine komplexe Aufgabe, die sorgfältige Planung, technisches Know-how und kreative Gestaltung erfordert. Eine klare Struktur, qualitativ hochwertige technische Ausstattung und eine gründliche Nachbearbeitung sind die entscheidenden Punkte, um ein Video zu produzieren, das Ihre Zuschauer informiert und begeistert.

Wichtig ist, sich stets in die Perspektive der Zielgruppe hineinzuversetzen und die Inhalte so zu gestalten, dass sie sowohl verständlich als auch interessant bleiben.

Mit der richtigen Herangehensweise können Lernvideos zu einem äußerst wirkungsvollen Werkzeug im Bildungsbereich werden und wertvolle Inhalte vermitteln, die lange in Erinnerung bleiben.

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