Am Freitag, dem 8. Dezember 2023, planen erneut zahlreiche Beschäftigte des Handels landesweit Demonstrationen. Unter dem Motto „Würde. Wert. Wir.“ möchten sie ihre Empörung über die fortgesetzte Hinhaltetaktik der Arbeitgeber zum Ausdruck bringen. Silke Zimmer, Vorstandsmitglied von ver.di und für den Handel zuständig, kritisiert, dass die Arbeitgeber ihre Zusage, die Verhandlungen in den Ländern wieder aufzunehmen, nicht eingehalten haben. Die vereinbarte Verabredung beim Spitzengespräch im Einzelhandel vor zwei Wochen erweist sich als bedeutungslos, da bisher in den Ländern weder Verhandlungen noch Sondierungen stattgefunden haben.
Bisher wurde lediglich ein einziger neuer regionaler Verhandlungstermin in Hamburg vereinbart. In den letzten Tarifverhandlungen im Groß- und Außenhandel in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg haben die Arbeitgeber keine verbesserten offiziellen Angebote vorgelegt. Somit bleiben die seit Sommer bestehenden Angebotssituationen unverändert, die deutlich unter der Inflationsrate liegen. Silke Zimmer betont, dass die Hinhaltetaktik der Arbeitgeber gegenüber den Beschäftigten, die seit über einem halben Jahr auf Entgelterhöhungen warten, würdelos und unangemessen ist.
Das Bundesvorstandsmitglied von ver.di erklärt weiter, dass die Arbeitgeber die Verhandlungen nach Gutsherrenart führen und die Reallohnverluste der Beschäftigten im Handel in den letzten Jahren ignorieren. In diesem Jahr müssen die Beschäftigten im Handel härter denn je für einen tariflichen Abschluss kämpfen, der ihre realen Löhne sichert.
Zimmer stellt klar, dass die Arbeitgeber es in der Hand haben, die Streiks zu Weihnachten jederzeit zu beenden. Sie tragen die Verantwortung, wenn es zu leeren Regalen, geschlossenen Kassen und personallosen Abteilungen kommt. Wer auf ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft hofft, muss an den Verhandlungstisch zurückkehren und echten Verhandlungen nicht ausweichen.
Basierend auf einer Pressemitteilung von ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft vom 7.12.2023