Die gestiegenen Wohnkosten haben in den letzten Jahren zu einer erhöhten Unbeweglichkeit auf dem Wohnungsmarkt geführt, besonders bei Menschen mit niedrigem Einkommen, bei denen die Wohnkosten einen großen Teil ihres Einkommens ausmachen, erklärt Felix Kusch, Geschäftsführer von immowelt. Viele Familien entscheiden sich dafür, in ihren zu kleinen Wohnungen mit günstigen Bestandsmieten zu bleiben, anstatt in größere, teurere Wohnungen umzuziehen und dann deutlich höhere Quadratmeterpreise aufgrund der Neuvermietung zu zahlen.
Die gestiegene Nachfrage nach Wohnraum hat besonders in den beliebten Großstädten zu explodierenden Angebotmieten geführt, was bedeutet, dass Wohnungssuchende für eine vergleichbare oder sogar bessere Wohnung wahrscheinlich deutlich mehr Geld ausgeben müssen als bei ihrer letzten Suche.
Insgesamt möchten 4 von 10 Befragten in Nordrhein-Westfalen umziehen, aber die meisten planen dies erst mittel- bis langfristig. Nur eine kleine Minderheit von 3,1 Prozent hat bereits eine neue Bleibe gefunden und steht kurz vor dem Umzug. Für 8,2 Prozent gestaltet sich die Situation schwierig: Sie möchten umziehen, finden aber aufgrund der gestiegenen Miet- und Kaufpreise keine passende Wohnung in ihrer Preisklasse.
Der Effekt der hohen Preise zeigt sich auch bei Senioren: Mit zunehmendem Alter nimmt die Bereitschaft zum Umzug ab. Während 70,7 Prozent der 18- bis 29-Jährigen einen Umzug planen, sind es bei den 30- bis 39-Jährigen noch 61,8 Prozent und bei den 40- bis 49-Jährigen 49,7 Prozent. Bei den Befragten ab 70 Jahren möchten noch 15,3 Prozent umziehen.
Viele ältere Menschen verharren wahrscheinlich in zu großen Wohnungen oder Häusern, besonders wenn die Kinder ausgezogen sind oder ein Partner verstorben ist. Trotz der praktischen Vorteile einer kleineren Wohnung im Alter entscheiden sich viele Senioren für den Verbleib in ihren günstigeren großen Wohnungen, da ein Umzug mit erheblichen Mehrkosten verbunden wäre.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von immowelt / Veröffentlicht am 23.05.2024