Beim Umzug in ein neues Eigenheim stehen häufig umfangreiche Elektroarbeiten an. Aus Kostengründen möchten viele Hausbesitzer diese Tätigkeiten, wie das Anschließen von Steckdosen, selbst erledigen. Doch ist das als Laie überhaupt erlaubt?
Laut der Niederspannungsanschlussverordnung ist es Laien grundsätzlich untersagt, Arbeiten an der Elektrik durchzuführen. Nur beim Stromversorger eingetragene Elektroinstallationsbetriebe sind befugt, Tätigkeiten im Stromnetz auszuführen. Diese Vorschrift bezieht sich auf die gesamte Hauselektrik, einschließlich der Installation von Steckdosen, Schaltern und anderen elektrischen Komponenten. Selbst dann, wenn man das nötige Wissen und die nötigen Werkzeuge theoretisch hat.
Der Grund für diese strikte Regelung liegt in den potenziellen Gefahren, die von unsachgemäß durchgeführten Elektroarbeiten ausgehen. Fehler bei der Installation können zu Überspannungen, Kabelbränden, Kurzschlüssen oder sogar lebensgefährlichen Stromschlägen führen. Neben erheblichen Sachschäden besteht somit auch ein hohes Risiko für die Gesundheit der Bewohner.
Rechtliche Lage: Elektroarbeiten für Laien verboten
In Deutschland ist die Durchführung von Elektroarbeiten streng reguliert. Die Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) schreibt eindeutig vor, dass Arbeiten an der Elektrik nur von qualifizierten Fachkräften ausgeführt werden dürfen. Für Laien ist es verboten, selbstständig Elektroinstallationen vorzunehmen oder Geräte an das Stromnetz anzuschließen.
Niederspannungsanschlussverordnung verbietet Arbeiten an der Elektrik für Laien
Gemäß § 13 der Niederspannungsanschlussverordnung dürfen ausschließlich eingetragene Elektroinstallationsbetriebe Arbeiten im Stromnetz durchführen. Laien ist es untersagt, eigenständig Lampen oder Steckdosen anzuschließen, Schalter auszutauschen oder Geräte mit Festanschluss wie Elektroherde zu installieren. Diese Regelung dient dem Schutz von Personen und Sachgütern vor den Gefahren unsachgemäß ausgeführter Elektroarbeiten.
Fehler bei Elektroinstallationen können zu Überspannungen, Kabelbränden und Stromschlägen führen
Die Gründe für das Verbot von Elektroarbeiten durch Laien liegen im hohen Gefahrenpotenzial. Fehler bei der Installation können schwerwiegende Folgen haben, wie beispielsweise Überspannungen, Kabelbrände oder Stromschläge. Laut Statistiken werden etwa 33 Prozent der Brände durch Elektrizität ausgelöst, oft verursacht durch veraltete oder falsch betriebene Haushaltsgeräte.
Nur Elektrofachkräfte können nachweisen, dass die elektrische Anlage gemäß den gültigen elektrotechnischen Regeln erstellt wurde und somit die Sicherheit gewährleistet ist.
Bei unsachgemäßer Ausführung von Elektroinstallationen durch Laien kann im Schadensfall der Versicherungsschutz und die Herstellergarantie erlöschen. Zudem haften Privatpersonen für entstandene Schäden selbst, was im Falle von Folgeschäden oder Unfällen zu schwerwiegenden Konsequenzen führen kann.
Um Gefahren zu vermeiden und die Sicherheit zu gewährleisten, sollten Elektroarbeiten stets von qualifizierten Fachkräften durchgeführt werden. Laien sollten sich vor der Durchführung bestimmter Arbeiten im privaten Bereich von einer Elektrofachkraft beraten lassen und auf eigenmächtige Installationen verzichten.
Steckdosen im Haushalt anschließen: Was ist erlaubt?
Obwohl das Austauschen von Steckdosen und Lichtschaltern auf den ersten Blick recht simpel erscheinen mag, sollten Sie als Laie lieber die Finger davon lassen. Denn laut Gesetz dürfen solche Elektroarbeiten nur von eingetragenen Elektroinstallationsbetrieben durchgeführt werden. Andernfalls riskieren Sie nicht nur Bußgelder, sondern im schlimmsten Fall auch den Verlust des Versicherungsschutzes, falls durch fehlerhafte Installationen Schäden entstehen.
Es gibt jedoch auch einige einfache Aufgaben rund um die Elektrik, die Sie als Laie bedenkenlos erledigen dürfen. Dazu gehört beispielsweise das Wechseln von Leuchtmitteln. Achten Sie dabei aber unbedingt darauf, vorher die entsprechende Sicherung auszuschalten. Auch das Auf-, Ab- und Umhängen von Lampen ist für Mieter kein Problem, solange die Kabel nicht neu angeschlossen werden müssen.
Generell gilt: Für sämtliche Elektroarbeiten, die bauliche Veränderungen nach sich ziehen, benötigen Mieter die Zustimmung ihres Vermieters. Das kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn neue Steckdosen installiert oder Leitungen verlegt werden sollen. Ein simpler Austausch von Schaltern ist hingegen meist ohne Weiteres möglich.
FI-Schutzschalter schützt vor Gefahren
Um sich vor den Gefahren unsachgemäß angeschlossener Steckdosen zu schützen, ist ein FI-Schutzschalter im Sicherungskasten unverzichtbar. Dieser erkennt Fehlströme und schaltet den Stromkreis im Notfall binnen Millisekunden ab. So werden Überspannungen, Kabel- oder Schwelbrände, Kurzschlüsse und Stromschläge effektiv verhindert.
Auch wenn das Verlegen neuer Leitungen und Anschließen zusätzlicher Steckdosen eindeutig Aufgabe des Fachmanns sind, gibt es doch einige Elektroarbeiten, die Sie als Mieter selbst erledigen dürfen. Informieren Sie sich im Zweifelsfall lieber einmal mehr bei Ihrem Vermieter, bevor Sie tätig werden und wenden Sie sich ansonsten vertrauensvoll an einen qualifizierten Elektroinstallateur in Ihrer Nähe.
Fazit
Obwohl viele leidenschaftliche Heimwerker sich das Anschließen von Steckdosen zutrauen, ist es ratsam, diese Aufgabe einem qualifizierten Fachmann zu überlassen. Die komplexen technischen Anforderungen und Sicherheitsvorschriften bei Elektroarbeiten werden von Laien häufig unterschätzt. Fehler können schwerwiegende Folgen haben, wie Überlastungen der Stromkreise, Kabelbrand oder gefährliche Stromschläge. Im Schadensfall drohen zudem rechtliche und finanzielle Konsequenzen.
Einfachere Aufgaben, wie das Auswechseln von Leuchtmitteln, dürfen Heimwerker selbst erledigen. Doch spätestens beim Austausch von Schaltern oder der Installation neuer Lampen sind die Grenzen der DIY-Fähigkeiten erreicht. Mieter müssen bei allen Eingriffen in die Elektrik unbedingt Rücksprache mit dem Vermieter halten. Die fachgerechte Ausführung durch eine Elektrofachkraft schützt die Sicherheit der Bewohner und die Unversehrtheit der elektrischen Anlage. Statt unnötige Risiken einzugehen, sollten auch erfahrene Heimwerker die Arbeiten von einem Fachmann mit entsprechender Ausbildung und Expertise durchführen lassen.
Die Leistung von Elektrogeräten variiert stark, von 15 Watt bei einer Lampe bis zu 4000 Watt bei einem Elektroherd. Haushaltsübliche Stromkreise sind meist mit 16-Ampere-Sicherungen ausgestattet, was einer Gesamtlast von etwa 3600 Watt entspricht. Pro Stromkreis sollten maximal 2000 Watt angeschlossen werden, darüber hinaus empfiehlt sich eine Verteilung auf separate Kreise. Beim Anschließen von Steckdosen sind zahlreiche Normen und Vorschriften zu beachten, um die Sicherheit zu gewährleisten. Hierzu zählen unter anderem die Wahl des korrekten Leitungsquerschnitts und die sachgemäße Absicherung. Bereits kleine Fehler können verheerende Auswirkungen haben – ein weiterer Grund, die Arbeit vertrauensvoll in die Hände eines Fachmanns zu legen und die eigenen Grenzen als Heimwerker zu respektieren.