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Sinnvolle Tipps zur Sturzprävention für Senioren 

gestürzte Seniorin
© Racle Fotodesign / stock.adobe.com

Gerade im Alter gehören Stürze zu den häufigsten Unfallursachen. Sie können einerseits zu schweren Verletzungen führen, aber auch im Alltag Unsicherheit fördern und die Unabhängigkeit beeinträchtigen. Aus diesem Grund sollten Senioren nicht verzichten, wenn es um praktische Tipps zur Sturzprävention geht. So wird das Zuhause sicher gestaltet und im Falle des Falles kann zudem auch Hilfe geholt werden – egal in welcher Lage.

Sturzrisiken im Alltag erkennen

In den eigenen vier Wänden lauern einige Gefahren, wenn es um potenzielle Stürze geht. Besonders typisch:

Treppen

Selbst in einer modernen Wohnung können Treppen zur Stolperfalle werden. Die Stufen können uneben oder unterschiedlich hoch sein oder Handläufe fehlen oder sind beschädigt. Auch eine nicht ausreichende Beleuchtung kann ein Grund für Stürze sein.

Tipps zur Prävention:

  • Treppenstufen regelmäßig auf Unebenheiten und Beschädigungen prüfen
  • beschädigte Stufen umgehend reparieren
  • stabile Handläufe an beiden Seiten der Treppe installieren
  • zusätzliche Lampen oder Bewegungsmelder für eine gleichmäßige Beleuchtung installieren
  • rutschfeste Markierungen auf Treppenstufen anbringen

Teppiche und Kabel

In vielen Haushalten liegen lose Teppiche oder auch Kabel auf dem Boden herum. Diese Stolperfallen sind zwar eher unscheinbar, aber dafür eine große Gefahr. Gerade lose Teppich können leicht verrutschen oder Sie verheddern sich in einem Kabel, das nur ein wenig herausschaut.

Tipps zur Prävention:

  • lose Teppiche mit rutschfesten Unterlagen fixieren
  • Kabel entlang der Wände verlegen oder Kabelkanäle nutzen
  • regelmäßig den Boden kontrollieren und Stolperfallen beseitigen

Feuchte Böden

In Küchen, Bädern oder im Flur wird oft gewischt und gekocht. Hier bleiben daher teilweise Flüssigkeiten auf dem Boden zurück, die das Rutschrisiko erhöhen. Böden könnten auch nur zum Teil trocknen, wenn ein Zimmer mangelhaft belüftet wird oder wenn Reiniger auf dem Boden Rückstände hinterlassen. All das kann das Sturzrisiko erhöhen.

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Tipps zur Prävention:

  • verschüttete Flüssigkeiten direkt entfernen
  • rutschfeste Matten oder Bodenbeläge einsetzen
  • für eine ausreichende Belüftung sorgen, damit Böden schneller trocknen
  • Rückstände von Reinigungsmitteln vollständig entfernen

Badezimmer

Nasse Fliesen bieten kaum Halt und generell ist die Gefahr des Ausrutschens im Bad durch die viele Nässe besonders hoch. Auch fehlende Haltegriffe sind im Alter ein Problem, sodass hier keine Stabilität vorhanden ist.

Tipps zur Prävention:

  • rutschfeste Matten oder Aufkleber für die Dusche und Badewanne verwenden
  • stabile Haltegriffe im Badezimmer anbringen
  • rutschfeste Bodenbeläge nachrüsten
  • helle und gleichmäßige Beleuchtung installieren
  • unnötige Gegenstände aus dem Zimmer nehmen, um Stolperfallen zu reduzieren

Auch Technik kann helfen – für den Fall der Fälle

Falls es doch einmal zu einem Sturz gekommen ist, kann die moderne Technik helfen. Wer gestürzt ist, muss demnach nicht lange auf dem Boden liegen und um Hilfe rufen. Stattdessen gibt es Armbänder mit Notrufknopf, die als Notfalluhr fungieren. Hier reicht ein einfacher Knopfdruck aus, um einen Notruf abzusetzen.

Je nach Gerät werden entweder eine Hausnotrufzentrale, der Notruf oder auch Angehörige informiert. Bei einigen Modellen lässt sich das ganz flexibel einstellen. Außerdem gibt es das praktische Notrufarmband mit Sturzerkennung, sodass ein Notruf sogar automatisch abgesetzt werden kann, wenn die gestürzte Person bewusstlos ist und sich nicht mehr rührt.

So funktioniert die automatische Sturzerkennung

Bei modernen Notrufarmbändern werden Sicherheitstechnologien mit Gesundheitsfunktionen kombiniert. 

  • Bewegungs- und Beschleunigungssensoren: Im Inneren befindet sich ein Sensor, der ähnlich wie in Smartphones oder Smartwatches arbeitet. Er misst die Beschleunigung in alle Richtungen. Ein plötzlicher Bewegungsabbruch, gefolgt von einer längeren Phase der Inaktivität, kann auf einen Sturz hindeuten.
  • Gyroskop: Ergänzt wird dies durch ein Gyroskop, das Rotationsbewegungen erfasst. Es registriert ungewöhnliche Drehbewegungen oder ein plötzliches Umkippen, was üblicherweise auf einen Sturz deutet.
  • Intelligente Algorithmen: Die erfassten Daten werden in Echtzeit analysiert. Mithilfe intelligenter Algorithmen wird geprüft, ob es sich um einen echten Sturz handelt. Wird dieser erkannt und die Person rührt sich nicht mehr, setzt das Gerät automatisch einen Notruf ab – ganz ohne, dass dabei der Knopf selbst gedrückt werden muss.
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Warum ist die Sturzerkennung so wichtig?

Obwohl wir im Haushalt zahlreiche Gefahren vorher erkennen und auch präventive Maßnahmen ergreifen können, kann ein Sturz dennoch immer passieren. Die Zahlen sprechen hier auch eine eindeutige Sprache.

Allein in Amerika stürzt MSD Manual zufolge jeder Vierte ab 65 Jahren. Ungefähr bei 37 Prozent aller Erwachsenen, die gestürzt sind, ist zudem eine medizinische Behandlung nötig oder die Aktivität ist eingeschränkt.

Gerade im Alter steigt das Risiko für Stürze an, ausgelöst durch beispielsweise:

  • vermindertes Sehvermögen
  • verlangsamte Reaktionszeit
  • Muskelschwäche
  • Gleichgewichtsstörungen
  • beeinträchtigte Mobilität (hier gibt es zusätzlich weitere Präventionsprogramme)
  • Medikamenten-Einwirkungen
  • Umweltgefahren

Daher sind nicht nur die Präventionstipps wichtig, sondern auch ein Notrufarmband mit automatischer Sturzerkennung. Im Notfall kann es sogar lebensrettend sein, da es zusätzlich mit GPS ausgestattet ist, um auch den Standort direkt mitzuteilen.

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