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Immobilienklima NRW: Warum feuchte Keller ein wachsendes Problem sind

Feuchte Keller sind ein Problem
© Ruslan / stock.adobe.com

Ein Haus unterkellern oder nicht? Diese Frage stellen sich viele Bauherren. Fakt ist: Jede Variante hat ihre individuellen Vor- und Nachteile. Hauptnachteil ist der recht große Aufwand beim Keller bauen, die Bauzeit und die damit verbundenen höheren Kosten. Auch unfertige und unbewohnte Keller müssen beheizt werden, um die relative Wärme des darüber liegenden Bodens zu gewährleisten und um zu verhindern, dass Wasserleitungen, Abflüsse usw. im Winter einfrieren und platzen. Zudem besteht bei Kellern immer die Gefahr übermäßiger Feuchtigkeit. Und genau darum geht es hier: Das Immobilienklima in NRW deutet auf eine alarmierende Entwicklung hin: feuchte Keller sind ein wachsendes Problem!

Doch dieses Problem liegt nicht etwas nur darin, dass die Wetterextreme in Deutschland zunehmen und es inzwischen regelmäßig zu Überschwemmungen kommt. Auch andere Faktoren können dafür sorgen, dass es zu einem feuchten Keller kommt.

Problem Mauerfeuchte

Mauerfeuchte tritt bei Gebäuden auf, die zum Erdreich hin nicht oder nur schlecht abgedichtet sind. Dies sowie gealterte Abdichtungen sind ein häufiges Altbau-Problem. Schlechte oder nachlässig verarbeitete Abdichtungen können aber auch bei jüngeren Häusern zu Mauerfeuchte führen. Das Mauerwerk saugt im Erdreich vorhandenes Wasser auf und leitet es durch den natürlichen osmotischen Druck entgegen der Schwerkraft in den Kapillaren bis zu mehrere Meter hoch.

Im Erdreich und Mauerwerk befindliche Salze werden durch das Wasser gelöst und durch die (aufsteigende) Kapillarwirkung an die Wandoberfläche transportiert. Durch die Verdunstung des Wassers bleiben die Salze in kristalliner Form an der Wandoberfläche zurück. Aus diesen Salzen (Nitrate, Chloride und Sulfate – auch Salpeter genannt) bilden sich hässliche Flecken und Oberflächenablagerungen auf den Wänden.

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Welche Schäden ergeben sich durch einen feuchten Keller?

Die Durchfeuchtung des Mauerwerks ist Ursache für unterschiedlichste Schäden. Die im Wasser gelösten Salze zersetzen die Kalkverbindungen verschiedenster Baustoffe. Das Mauerwerk wird brüchig, die Oberflächen bröckeln nach und nach ab. Der gefürchtete „Mauerfraß“ entsteht. Putz- und Farbanstriche lösen sich, Tapeten modern, Holzteile verrotten. Durch die wasseranziehende Eigenschaft der Salze bindet das betroffene Mauerwerk deutlich mehr Feuchtigkeit an seiner Oberfläche, Ablagerungen und Kränze werden sichtbar. Bei Frost können so ganze Felder von unterkrochenem Putz regelrecht weggesprengt werden. Bei dichtendem Anstrich (Dispersionsfarben) werden Farbe und Putz durch Dampfdruck abgedrückt.

Energieverluste

Mauerfeuchtigkeit ist auch ein Energieproblem. Nasse Mauern bewirken eine hohe Luftfeuchtigkeit. Diese wiederum lässt einen Raum klamm und kalt erscheinen, auch wenn ausreichend geheizt und gelüftet wird, etwa durch zusätzliche Lüftungsgitter. Ein zusätzliches Problem entwickelt sich dadurch, dass die Wärmedämmung nasser Baustoffe wesentlich geringer ausfällt als die trockener Baustoffe. Es kommt zu Wärmeverlusten, da Wasser ein guter Wärmeleiter ist. Hohe Heizkosten sind die Folge.

Geruchsbelästigung und Gesundheitsschäden

Oft kommt es in feuchten Räumen zu ausgeprägten Moder- und Schimmelgerüchen. Die Gerüche sind Folge von Zersetzungsprodukten, die beim Fäulnisprozess entstehen. Eine Minderung der Wohnqualität ist die Folge. Einige Sporen von Schimmelpilzen können zudem Allergien erzeugen, andere sind hochgradig giftig oder krebserregend. Feuchte Wohnräume sind oft Auslöser von Krankheiten wie Atemwegserkrankungen, rheumatischen Entzündungen, Allergien oder Asthma – um nur die häufigsten zu nennen.

Lösungsansätze im Überblick

Außenwände vertikal abdichten

Dort, wo man nach erfolgter Ausgrabung an die Außenwände gelangt, besteht die Möglichkeit, eine wirksame Feuchtigkeitssperre (z. B. aus Bitumen) anzubringen. Zu beachten ist hier jedoch, dass je nach baulicher Gegebenheit unter Umständen nicht alle Mauerbereiche bearbeitet werden können, etwa bei Teilunterkellerung, Garagenüberbauung, Wintergärten, Terrassen und Gehwegen.

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Außenwände horizontal abdichten

Da eine reine Vertikalabdichtung an den Außenwänden meist nicht ausreicht, sollten diese zusätzlich horizontal gesperrt werden. Hierzu gibt es chemische Substanzen in den unterschiedlichsten Zusammensetzungen, die in wiederum stark voneinander abweichenden Verfahren in das Mauerwerk eingebracht werden.

Zwischenwände horizontal abdichten

Für die Zwischenwände gilt das Gleiche wie für das horizontale Abdichten der Außenwände. Diese Arbeiten sind in der Regel, frei geräumte Wände vorausgesetzt, einfacher durchzuführen.

Boden abdichten

Eine Bodenabdichtung ist zwar effektiv, wird aber aus Kostengründen häufig vernachlässigt, da ein fachgerechter Neuaufbau des Bodens sehr aufwendig ist und in der Regel nur bei Kernsanierungen durchgeführt wird.

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