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Granit & Marmor: Was man über die wichtigsten Natursteinarten wissen sollte

Quarz und Granit Beispielplatten
© StudioDin / stock.adobe.com

Natursteinarten gibt es viele. Im Baubereich werden hierzulande jedoch meist die Sorten Granit und Marmor verwendet. Die Gründe sind vielfältig, dabei besitzt jedes Material seine ganz eigenen Vorzüge und Nachteile. Wir stellen beide im Detail vor.

Granit

Granit ist als einer der am häufigsten vorkommenden Natursteine ein seit vielen tausend Jahren vom Menschen genutztes und geschätztes Material zum Haus- und Innenausbau. Konstruktionen aus Granit und aus Natursteinen, die dem Granit ähnlich sind, können viele Jahrhunderte überdauern – teilweise sogar weit länger. Trotz dieser Langlebigkeit ist Granit ein absolut natürliches und unschädliches Baumaterial. Oberflächen aus Granit sind extrem dicht und daher sehr hygienisch, somit sind sie besonders einfach zu reinigen.

Achtung vor künstlichem Granit!

Hier zeigt sich ein sehr wichtiger Unterschied zwischen natürlich vorkommendem Granit und den in den letzten Jahren sehr populär gewordenen künstlichen Granitsteinen. Ein solch künstlich hergestellter Granit besteht aus verschiedenen Kunststoffen. Sie können nicht nur beim Ausdünsten giftige Dämpfe freisetzen, sondern sind auch weniger fest in ihrer Oberfläche, so dass sich Keime leichter festsetzen können.

Innenarchitektur mit Granit

Granit ist besonders gut geeignet für den dekorativen Ausbau im Gebäudeinneren, als Wandverkleidung oder in Form von Granitfliesen. Es gibt Granit in praktisch allen Farben und in vielen Farbkombinationen. Durch seine körnige Textur, die von sehr feinkörnigen Granitplatten bis zu grobkörnigen Natursteinen reicht, bietet Granit auch hier eine große Vielfalt und Auswahl.

Wegen seiner Härte kann Granit nicht nur für Küchenarbeitsplatten und Waschtischplatten im Badezimmer verwendet werden, das Material eignet sich auch hervorragend für Fußböden – besonders solche, die viel genutzt werden. Solche sogenannten „High-Traffic-Areas“ bedürfen eines besonders widerstandsfähigen Natursteins, der seine Politur auch bei starker Beanspruchung nicht verliert und bei dem die Steinpflege einfach vonstattengeht.

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Nachteile von Granit

Granit hat auch einige Nachteile als Baumaterial, die vor dem Einbau bedacht werden sollten. Gelegentlich wird behauptet, Granit sei radioaktiv und daher gesundheitsschädlich. Inzwischen ist allerdings erwiesen, dass die Radioaktivität von Granit nicht über der vieler anderer Baumaterialien oder normaler Erdböden liegt.

Allerdings kann Granit durch falsche Bearbeitung oder bereits in der Herstellung leicht beschädigt werden und durch nach kurzer Zeit sichtbare Schäden entwickeln. Wird bei der Verlegung von hellen Granitfliesen etwa ein falscher Fugenmörtel genutzt, kann dieser in den Naturstein einsickern und ihn mit der Zeit verfärben. Gleiches gilt, wenn die Oberfläche der Granitarbeitsplatte in der Küche nicht fachgerecht versiegelt wird. Hier können leicht Fette oder andere Substanzen in das Material eindringen und es deutlich verfärben.

Marmor

Marmor war bereits vor über 2000 Jahren das bevorzugte Baumaterial betuchter römischer Adliger und reicher Bürger. Über die Jahrhunderte ist Marmor ein Statussymbol geblieben, das sich nur wenige leisten konnten. Heute sieht man in alten Anwesen noch oft Marmorböden und Treppen aus Marmor. Bevorzugt wurden dabei helle, oft weiße Marmorsorten verbaut.

Auch heute noch kommt ein Großteil des Marmors aus Italien. In den Städten zwischen Padova, Verona und Masa finden sich hunderte Marmorhändler und Marmorhersteller, die oft an Kunden in der ganzen Welt liefern. Die italienischen Steinmetze sind außerdem für ihre gute und qualitativ hochwertige Arbeit bekannt.

Stärken und Schwächen von Marmor

Marmor stellt ein begehrtes Baumaterial dar, das elegant aussieht und relativ pflegeleicht ist. Jedoch sollte bei der Verwendung von Marmor als Fußboden, Küchenarbeitsplatte oder im Badezimmer auf einige Details geachtet werden.

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Natursteine haben unterschiedliche Härtegrade, wobei Marmor ein eher weicher Naturstein ist. Daher ist Marmor zum Einsatz auf stark beanspruchten Fußböden nicht gut geeignet, da sich die Oberfläche relativ schnell abreibt. Hier sollte besser Granit verwendet werden. Wie bei anderen Materialien für Fußböden muss man auch bei der Verwendung von Marmor darauf achten, dass eine ausreichende Rutschfestigkeit gegeben ist, etwa durch Aufrauen der Oberfläche.

Bei der Reinigung und Pflege von Marmor muss bedacht werden, dass es sich hierbei um ein kalkhaltiges Material handelt, welches recht empfindlich auf Säuren reagiert. Daher ist zu empfehlen, den Marmor bereits beim Einbau versiegeln zu lassen, so dass das Naturmaterial etwas unempfindlicher gegen Säuren wird.

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