Weiter steigende Mieten machen aus Sicht von Eigentümern Investitionen in den Wohnkomfort und die Energieeffizienz von Immobilien immer lohnender. Ziel ist es, langjährige und zuverlässige Mieter zu halten – denn häufige Mieterwechsel führen zu höherem Verschleiß und steigenden Instandhaltungskosten.Im „Handelsblatt“ hieß es im Juni 2025 in einer Analyse über den Dortmunder Immobilienmarkt: „Analog zu anderen Ruhrgebietsstädten kämpft Dortmund seit Jahren mühsam gegen sein raues Image. In Städterankings und Umfragen in puncto Lebensqualität landet das Revier regelmäßig auf den hinteren Plätzen.“
Doch mit Blick auf den Vermietungsmarkt kann von Krise keine Rede sein. Der aktuelle Mietspiegel 2025 zeigt eine durchschnittliche Mietsteigerung von mehr als fünf Prozent in Dortmund. Besonders betroffen sind ältere Immobilien, deren energetischer Standard und Ausstattung aber oft nicht mehr den Erwartungen der Mieter entsprechen. Jetzt könnten sich Vermieter angesichts der großen Nachfrage und des Einbruchs der Neubauzahlen eigentlich entspannt zurücklehnen – nach dem Motto: „Läuft doch“. Doch das greift zu kurz.
Dauerhaft stabile Renditen erzielen Vermieter nur, wenn sie auch regelmäßig in den Wert ihrer Immobilien investieren. Sanierungen und Modernisierungen sind letztlich der Hebel für stabile Mietverhältnisse und zuverlässige Mieter, die pünktlich zahlen und sorgfältig mit dem Objekt umgehen.
Wettbewerb um stabile Mietverhältnisse
Die Nachfrage nach bezahlbarem und hochwertigem Wohnraum bleibt hoch. Gleichzeitig sinkt die Umzugsbereitschaft vieler Dortmunder – ein Effekt, der als „Lock-In“ bekannt ist. Wer einmal eine gute Wohnung gefunden hat, bleibt – sofern Komfort und Preis stimmen. Für Vermieter bedeutet das: Wer mit Weitblick investiert, kann sich langfristig stabile Mietverhältnisse sichern. Das ist besonders in Quartieren wie der Nordstadt sichtbar, wo gezielte Investitionen in einstige Problemimmobilien zu einer spürbaren Aufwertung geführt haben.
Sanierung als Schlüssel zur Mieterzufriedenheit
Sanierungen, die Komfort und Energieeffizienz verbessern, zahlen sich aus. Das zeigen Beispiele wie das Vonovia-Quartier in Huckarde, wo mit Millioneninvestitionen Wohnungen modernisiert und barrierearm gestaltet wurden. Maßnahmen wie neue Bäder, bessere Dämmung, Aufzüge oder Smart-Home-Technologien erhöhen nicht nur die Wohnqualität, sondern auch die Zufriedenheit der Mieter.
Zwar sind die Kosten zunächst hoch, doch stabile Mietverhältnisse, geringere Leerstände und höhere Mieteinnahmen gleichen dies über die Jahre aus. Zudem stehen Vermietern in Dortmund zahlreiche Fördermöglichkeiten zur Verfügung – vom Land Nordrhein-Westfalen, aber auch der staatlichen Förderbank KfW.
Gezielte Investitionen in die Badsanierung sind längst mehr als nur kosmetische Maßnahmen – sie zahlen sich für Vermieter auch wirtschaftlich aus. Denn moderne Badezimmer gelten heute als Rückzugsorte mit Wellnesscharakter und beeinflussen maßgeblich die Wohnqualität und Mietentscheidung. Wer als Eigentümer in hochwertige Armaturen, barrierefreie Duschen oder energieeffiziente Lösungen investiert, steigert nicht nur den Wohnwert, sondern kann auch höhere Mieten erzielen – und profitiert dabei zusätzlich von staatlichen Förderprogrammen.
Neben den „Klassikern“ wie Kirchhörde, Lücklemberg oder Bittermark entwickeln sich weitere Dortmunder Stadtteile zu gefragten Wohnquartieren. „Im Aufschwung sind jedenfalls andere Ortsteile“, sagte die freie Finanzierungsberaterin Birgit Südhoff der „WAZ“. Vor allem Aplerbeck, Hörde und Hombruch erfreuten sich bei Bauherren, Käufern und auch Mietern wachsender Beliebtheit. Im Aufschwung seien auch die Vororte Brackel und Wellinghofen. Südhoff: „In beiden steigt die Nachfrage nach Immobilien, sowohl zum Kauf als auch zur Miete.“ Dortmund ist wieder im Kommen nach eher krisenhafteren Jahren zuvor, meint auch Alexander Enke, der beim deutschlandweit tätigen Immobiliendienstleister Planet Home für den Raum Dortmund zuständig ist: „Nun herrscht wieder ein gesundes Wachstum im Markt.“ Für Vermieter bedeutet das: Der Zeitpunkt zum Investieren in den Wert der eigenen Immobilie(n) ist günstig.
