Nordrhein-Westfalen und Frankreich bauen ihre Zusammenarbeit im Bildungsbereich weiter aus. In der Französischen Botschaft in Berlin unterzeichneten Schulministerin Dorothee Feller und der französische Botschafter François Delattre heute eine Ergänzung zur bestehenden Gemeinsamen Absichtserklärung. Ziel ist es, das erfolgreiche Pilotprojekt „DELF scolaire intégré“ fortzuführen und künftig auch auf die neunte Jahrgangsstufe auszuweiten.
Ministerin Feller zeigte sich erfreut über die Weiterentwicklung des Projekts. Sie betonte, dass die starke Beteiligung der Schulen, das positive Feedback von Lehrkräften und die überzeugenden Leistungen der Schülerinnen und Schüler den Erfolg des Vorhabens unterstreichen würden. Mit dem DELF-Zertifikat könnten die Jugendlichen eine international anerkannte Sprachqualifikation im Rahmen des regulären Unterrichts erwerben, die ihnen sowohl im privaten als auch im beruflichen Leben Vorteile bringe.
Auch Botschafter Delattre würdigte die enge Zusammenarbeit zwischen dem nordrhein-westfälischen Schulministerium und dem Institut français in Nordrhein-Westfalen, insbesondere mit dem für das DELF verantwortlichen Team. Aus seiner Sicht sei die Unterzeichnung der Erweiterung ein weiteres deutliches Zeichen der intensiven Partnerschaft beider Seiten. Darüber hinaus trage sie zur Umsetzung der Ziele des Aachener Vertrages und zur Stärkung des europäischen Bildungsraums bei.
Der Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Nathanael Liminski, hob die Rolle des Projekts im Kontext der deutsch-französischen Beziehungen hervor. Er erklärte, dass der frühe Kontakt junger Menschen mit der französischen Sprache und Kultur nicht nur für deren persönliche Entwicklung wertvoll sei, sondern auch das gesellschaftliche Miteinander bereichere. Dadurch würden sie zu Vermittlern der besonderen Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich, die für ein geeintes Europa von großer Bedeutung sei. Kein anderes Land pflege ein so enges Netz an Städte- und Schulpartnerschaften mit Deutschland wie Frankreich – die Erweiterung des Sprachdiploms sei ein weiterer wichtiger Schritt in diesem Austausch.
Seit dem Schuljahr 2022/23 können Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen im Rahmen des Pilotprojekts die letzte Klassenarbeit im Fach Französisch als schriftlichen Teil der DELF-Prüfung auf dem Niveau B1 ablegen. Ab sofort wird dies auch in der neunten Jahrgangsstufe für das Niveau A2 möglich sein. Die schriftlichen Prüfungen werden bundesweit einheitlich durchgeführt, während die mündlichen Prüfungen von besonders geschulten Lehrkräften an den Schulen übernommen werden. Die Prüfungsinhalte stammen von France Éducation International und werden gemeinsam mit dem Schulministerium bereitgestellt.
Die Pilotphase wird bis ins Jahr 2029 verlängert. Die Zahl der beteiligten Schulen wächst kontinuierlich: Von sieben Schulen im Schuljahr 2022/23 auf voraussichtlich 72 Schulen im Schuljahr 2025/26. Bereits im aktuellen Durchgang nehmen mehr als 3.000 Schülerinnen und Schüler teil. Die Qualifizierung der Lehrkräfte erfolgt verpflichtend über das Institut français. Die Kosten für diese Fortbildung übernimmt das Land Nordrhein-Westfalen.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Land NRW/ Veröffentlicht am 25.06.2025