Der Radverkehr in Düsseldorf hat eine bedeutende Rolle im städtischen Verkehrssystem. Bereits heute wird jeder fünfte Weg mit dem Fahrrad zurückgelegt. Um diesem positiven Trend gerecht zu werden, verfolgt die Stadt Düsseldorf im Rahmen der Initiative „Wege für alle“ weiterhin konsequente Maßnahmen, um dem Radverkehr einen gleichwertigen Platz im gesamten Verkehrsgeschehen der Stadt zu sichern. Das Ziel ist, den Anteil des Radverkehrs in den kommenden Jahren auf 25 Prozent zu steigern. Im Rahmen eines Sachstandsberichts hat die Stadtverwaltung die Mitglieder des Ordnungs- und Verkehrsausschusses in der öffentlichen Sitzung am 20. November 2024 über Infrastrukturprojekte und weitere Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs informiert.
Infrastruktur: Abgeschlossene und laufende Projekte
Der Ausbau des Radhauptnetzes stellt das Fundament der Radinfrastruktur dar. Im Jahr 2024 wurde die Radverkehrsanlage an der Luegallee nach der abschließenden Evaluation der Testphase dauerhaft eingerichtet. Weitere punktuelle Verbesserungen wurden durch die Öffnung der Geibelstraße als Einbahnstraße, die Optimierung des Knotenpunkts an der Gumbertstraße und die Markierung von Radverkehrsflächen an der Benderstraße erreicht, um die Sichtbarkeit der Radfahrer zu erhöhen.
Zusätzlich zum Ausbau des Radhauptnetzes wurden auch bestehende Radwege verbessert. Auf der Angermunder Straße wurden rund 4,4 Kilometer Radwege neu markiert, und am Staufenplatz verdeutlichten neue Markierungen die Trennung zwischen Rad- und Gehwegen. Auch entlang der Kölner Straße wurde auf rund drei Kilometern die Sichtbarkeit der Radwege durch frische Markierungen verbessert. Weitere Arbeiten umfassten die Fertigstellung von 400 Metern Radweg an der Straße Am Schönenkamp mit rotem Asphalt und die Erneuerung des wassergebundenen Belags auf dem gemeinsamen Geh- und Radweg an der Cecilienallee sowie die Sanierung des Radwegs an der Heinrichstraße.
Im Linksrheinischen wurden die Sanierungsarbeiten des Geh- und Radwegs „Am Pappelwäldchen“ abgeschlossen. Auf einem rund zwei Kilometer langen Abschnitt zwischen Minigolfanlage und Strandbad Lörick wurden Wurzelschäden beseitigt und die Deckschicht modernisiert. Auch die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer an der Hafeneinfahrtsbrücke wurde durch abgeschlossene Sanierungsarbeiten weiter erhöht, sodass diese nun wieder uneingeschränkt genutzt werden kann. Die Bauarbeiten am Wehrhahn zum Ausbau des Radhauptnetzes verlaufen planmäßig. Besonders hervorzuheben ist, dass in Düsseldorf erstmals flächendeckend roter Asphalt zur Einrichtung einer Fahrradstraße verwendet wird, was den Seitenraum für Fußgänger attraktiver gestaltet. Die Arbeiten sollen voraussichtlich im Frühjahr 2025 abgeschlossen sein.
Eine neue baulich getrennte Radverkehrsanlage, eine sogenannte „Protected Bike Lane“, wird entlang der Koblenzer Straße entstehen. Die Bauarbeiten sind bereits weit fortgeschritten und sollen noch in 2024 abgeschlossen werden. Zudem wird an der Martinstraße eine weitere „Protected Bike Lane“ errichtet, wobei nur noch markierungsabhängige Arbeiten ausstehen. Dieses Projekt soll eine Unfallhäufungsstelle entschärfen.
Ausblick: Geplante Projekte für 2025
Für 2025 sind unter anderem folgende Projekte vorgesehen:
- Auf’m Hennekamp: Ausbau eines 150 Meter langen Radwegs im Seitenraum.
- Duisburger Straße: Markierung von 1.000 Metern Radfahrstreifen auf der rechten Fahrspur.
- Hildener Straße: Komplettumbau des Straßenraums mit neuen Radverkehrsanlagen auf einer Länge von 800 Metern.
- Limburg-/Gutenbergstraße: Einrichtung einer Fahrradstraße sowie Optimierung der Anschlüsse.
- Moltkestraße/Roßstraße: Lückenschluss von rund 2.000 Metern Radweg.
- Neusser Straße/Düsselstraße: Öffnung der Einbahnstraße für den Radverkehr und Ausbau des Knotenpunkts.
- Prinz-Georg-Straße: Markierung von Radfahrstreifen auf rund 100 Metern und Anpassung der Ampelanlage.
- Torfbruch-/Dreherstraße: Ausbau eines Knotens als Teil der West-Ost-Radleitroute 2.
- Uerdinger Straße: 1.500 Meter Radfahrstreifen und Ausbau der Knotenpunkte, einschließlich Anschluss zur Theodor-Heuss-Brücke.
Zudem wird die Einbahnstraße an der Brunnenstraße geöffnet und punktuelle Verbesserungen im Radhauptnetz vorgenommen.
Radleitrouten
Mit dem symbolischen Spatenstich für die Nord-Süd-Radleitroute haben die Arbeiten an diesem wichtigen Infrastrukturprojekt begonnen. Die Radleitroute 1 wird nach Fertigstellung mehr als 10 Kilometer lang sein und den nördlichen und südlichen Teil der Stadt verbinden.
Auch die Planungen für den ersten Abschnitt der zweiten Radleitroute West-Ost (RLR 2) wurden beschlossen. Diese Route verläuft zwischen dem Areal Böhler und dem Luegplatz und umfasst rund vier Kilometer. Der Baustart ist für das erste Quartal 2025 geplant.
Grünpfeil für den Radverkehr
Düsseldorf zählt zu den ersten Großstädten in Deutschland, die den „Grünpfeil für Radfahrer“ in den Verkehr eingeführt hat. Mit der Installation von 161 Grünpfeilen an Ampeln im gesamten Stadtgebiet wurde ein bedeutender Schritt zur Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur gemacht. Dieses Verkehrszeichen wurde gemäß der neuen Straßenverkehrsordnung regulär eingesetzt.
Sicherheitsmaßnahmen
Im Frühjahr 2024 wurde das Testfeld Lastring eingerichtet, um die Sicherheit für Rad- und Fußgänger zu erhöhen. An 13 Kreuzungen wurden Radfahrstreifen im typischen Verkehrsrot eingefärbt, um die Sichtbarkeit zu verbessern und Unfälle mit abbiegenden Fahrzeugen zu vermeiden. Düsseldorf nimmt an einer groß angelegten Studie der Unfallforschung der Versicherer teil, deren Ergebnisse der Fachausschuss voraussichtlich im ersten Quartal 2025 präsentiert bekommt.
Verhaltensänderung und Mobilität
Die Stadt Düsseldorf verfolgt auch das Ziel, das Mobilitätsverhalten der Bürger zu verändern. Zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen, wie der „Tag der nachhaltigen Mobilität“ am 15. September 2024 und die Teilnahme am Stadtradeln, sollen die Radnutzung fördern. Zudem wird die Testaktion „Flottes Gewerbe“ fortgesetzt, bei der Unternehmen Lastenräder testen können.
Service für den Radtourismus
Düsseldorf hat zudem den Service für den Radtourismus und für Pendler durch die Einführung eines Knotenpunktsystems und den Beitritt zur Radregion Rheinland verbessert. Im kommenden Jahr wird ein kommunales Mietradsystem mit 2.500 Leihrädern an rund 400 Ausleih- und Rückgabeorten im gesamten Stadtgebiet eingeführt.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Stadt Düsseldorf/ Veröffentlicht am 20.11.2024